Ormindo

Francesco Cavalli


ORMINDO gelangte als dritte gemeinsame Oper Cavallis mit dem Librettisten Giovanni Faustini 1644 im Teatro San Cassiano in Venedig zur Uraufführung. Faustini, der als erster Librettist galt, der sich ausschließlich dieser Tätigkeit verschrieb, löste sich von den durch die antike Literatur vorgegebenen Stoffen und erfand eigene Personen und Konstellationen, hinter denen sich ein immer wiederkehrendes Schema verbarg:
Die Handlung entfaltet sich um zwei oder – vermeintlich - drei Liebespaare nobler Herkunft, die von Dienern oder Ammen als komische Figuren begleitet werden. Das Schicksal dieser Paare durch Trennung hin bis zur glücklichen Vereinigung sorgt für Kontinuität, die durch die Kontrastierung ernster und komischer Situationen, wie Klage- und Verwechslungsszenen, belebt wird. Geschickt trug Faustini der Notwendigkeit Rechnung, Kosten zu sparen, indem er auf zeremonielle, personalintensive Szenen weitgehend verzichtete und statt dessen den Einzelschicksalen mehr Raum gab. Besonderes Gewicht hatten zudem übernatürliche Begebenheiten, die als Anlaß für musikalische Gestaltung, wie auch für Bühnenzauber hervorragend geeignet erschienen.

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